Donnerstag, 27. Oktober 2016

Wochenende 6 - New World Foundation und Verwandtenbesuche



Hallo ihr Lieben,


Diesmal gibt es meinen Post zum letzten Wochenende schon ein wenig eher, denn am Wochenende gibt es mal wieder einen Post zu einem anderen Thema. Also seid gespannt!
Am letzten Freitag ist wieder mal nicht sonderlich viel passiert. Ich habe ein wenig länger gearbeitet und meiner Chefin noch am Laptop geholfen. Bei allem, was irgendwie mit Computern oder Technik zu tun hat, werde ich um Hilfe gebeten. Anscheinend gelten die Freiwilligen als IT-Spezialisten. Aber bis jetzt schlage ich mich eigentlich ganz gut, zumindest ist noch kein Gerät wegen mir in die Luft gegangen. Wenigstens etwas. Außerdem hat an dem Tag ein Computerkurs geendet, den ich für zwei Wochen mit begleitet habe. Die Teilnehmer haben den beiden Facilitators und mir zum Dank eine wunderschöne Platte mit Plätzchen geschenkt. Mein Name wurde zwar wie immer abgewandelt, aber was solls. Davon war ich wirklich sehr gerührt!




Am Samstagmorgen, genauer gesagt der 22. Oktober, habe ich mich mit meiner Gastoma auf dem Weg zur „New World Foundation“ gemacht. Wer meinen letzten Blogpost gelesen hat, weiß, dass dort noch andere Freiwillige aus Deutschland arbeiten. Letzten Samstag war dort also Tag der offenen Tür. Zu diesem Anlass wurde eine Show veranstaltet, wo verschiedene Gruppen kleine Beiträge vortrugen. Die New World Foundation ist ebenfalls ein Aftercare-Projekt, wo die Kinder nach der Schule hinkommen und sich über den schulischen Rahmen hinaus weiter entwickeln können. Außerdem gibt es einen Kindergarten, ein Nähprojekt und eine Computerklasse. Des Weiteren arbeitet das Projekt mit Frauen, die zuhause missbraucht werden. Das Projekt ist mitten in Lavender Hill gelegen, nur etwa 10 Minuten zu Fuß entfernt vom Haus meiner Gastoma. Wer mehr darüber lesen möchte, ist herzlich dazu eingeladen, die Internetseite der Organisation zu besuchen: http://www.newworldfoundation.org.za/ . Diese Organisation habe ich mir also letzten Samstag angesehen, und habe dabei zusätzlich zu der einen Freiwilligen, die ich schon kannte, noch vier andere Deutsche kennen gelernt. Sie sind genau wie ich für ein Jahr in Kapstadt und wohnen auch hier ganz in der Nähe, somit wird sich mit Sicherheit in Zukunft die Möglichkeit ergeben, etwas zusammen zu unternehmen. Gegen Mittag wurden meine Gastoma und ich dann von ihrer Enkeltochter Tracy und zwei ihrer Söhne abgeholt, da meine Gastoma sich neue Schuhe kaufen wollte. Also ab zum nächsten Schuhladen. Schuhe sind schnell gefunden, aber ach, da ist ja direkt ein Shoprite nebenan, da muss natürlich auch noch schnell eingekauft werden. Dabei war ich wieder erstaunt, wie entsetzlich man mit Weihnachtsdekoration in einem Supermarkt übertreiben kann, und das 1. im Oktober und 2. bei 25 Grad draußen. Die Einkäufe waren auch erledigt. Dann bekam Tracy einen Anruf, dass ihre Mutter am Bahnhof in der Nähe mit ihrem Enkelkind steht (also der Urenkel meiner Gastoma. Verwandtschaftsbeziehungen verwirren mich hier immer noch, aber ich kriege es langsam auf die Reihe). Die haben wir dann noch schnell abgeholt. Dass das Auto eigentlich nur für fünf Personen ausgelegt war, hat niemanden so richtig gestört, genauso wenig die Anschnallpflicht. Auto fahren ist hier immer wieder ein Abenteuer. 



Samstags einkaufen ist recht unentspannt -  das war die Schlange bei Foodlovers. Und die ging noch einmal rechts und ein´mal links um die Ecke!


Gegen 3 sind wir wohlbehalten wieder zuhause angekommen. Kaum im Haus, stand auch schon der nächste Besuch auf der Matte. Eine von Ma Pinns Freundinnen aus dem Seniors Club hatte sich in den Kopf gesetzt, den Nachmittag hier zu verbringen und nahm somit für die nächsten drei Stunden in einem der Wohnzimmersessel Platz. Außerdem kam noch Ma Pinns Sohn Alverro vorbei. Also habe ich den Nachmittag mit netten Gesprächen bei einer Tasse Tee verbracht.
 
Am Sonntag hat uns dann morgens Andre, Ma Pinns anderer Sohn, abgeholt. Wir waren bei ihm, seiner Frau und ihren beiden Söhnen zum Mittagessen eingeladen. Es waren auch noch zwei andere Frauen aus der Familie da, den Verwandtschaftsgrad habe ich aber leider nicht geblickt (das ist ganz schön kompliziert, ich sag’s euch, besonders wenn die eigene Familie in Deutschland winzig ist). Später sind wir noch nach draußen gegangen, damit die beiden Jungs auf ihren Fahrrädern fahren konnten. In dem Moment habe ich sehnsüchtig an mein Hollandrad gedacht, das jetzt in der Garage vor sich hin rostet… Nach diesem Besuch sind wir noch kurz bei meiner Mentorin Rosy vorbei gefahren und haben einige organisatorische Dinge bei einer Tasse Tee geklärt, bevor wir wieder nach Seawinds gebracht wurden. Doch damit war der Tag noch nicht zu Ende. Kaum zuhause angekommen, haben wir das Haus auch wieder verlassen, um zu Alverro zu laufen, der in der Nähe wohnt. Dabei konnte ich dann auch das Viertel ein bisschen näher kennen lernen. Dazu möchte ich gerne einen separaten Blogpost machen, und zwar mit möglichst vielen Bildern, um es anschaulich zu machen. Bei Alverro haben wir uns eigentlich nur ein wenig unterhalten und sind dann gegen 8 wieder nach Hause gegangen, wo ich dann buchstäblich ins Bett gefallen und eingeschlafen bin. Ist kein Scherz, bin dann um 12 aufgewacht um festzustellen, dass ich weder das Licht ausgemacht noch mich umgezogen hatte. Familienbesuche sind halt sehr anstrengend.

 
Strandfontein


Seawinds


Ansonsten gibt es eigentlich nichts Besonderes zu berichten. Ich kämpfe seit gestern mit Magenbeschwerden, aber es ist schon besser geworden. Ich schätze, da muss jeder Freiwillige durch. Die obligatorische Erkältung habe ich mir noch nicht eingefangen, aber das kann ja noch kommen. Wahrscheinlich aber erst im neuen Jahr, denn jetzt geht es erstmal in den Sommer. Gestern hatten wir immerhin 30 Grad, und das gilt noch als Frühling hier. 
 
In diesem Sinne sende ich wieder mal sonnige Grüße ins kalte Deutschland,

Kerstin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen