Donnerstag, 23. Februar 2017

Wochenende 23 - Cederberg Mountains

Hallo zusammen,


Ich melde mich einmal wieder nicht ganz regelmäßig. Das hat den Grund, dass im Moment einfach sehr viel zu tun ist und ich auch am Wochenende sehr beschäftigt bin. Mir geht es aber sehr gut und genieße meinen Aufenthalt trotz der vielen Arbeit. Mein Lieblingssatz: „I am not here to be lazy!“

Am letzten Wochenende bin ich meiner neuen Leidenschaft nachgegangen: Dem Wandern. Im Moment haben wir zwei belgische Freiwillige, Edith und Zoe, zu Gast bei Mothers Unite. Letzten Freitag habe ich ihnen angeboten, mit ihnen den Lion’s Head zu besteigen und den Sonnenuntergang anzuschauen. Davon waren sie begeistert und so haben wir uns nach der Arbeit auf den Weg in die Stadt gemacht. Es herrschten zwar keine optimalen Temperaturen zum Wandern, da es sehr heiß war, aber wir wurden mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt. Durch Zufall haben wir beim Abstieg zwei Hobbykletterer kennen gelernt, die auch hier in der Gegend wohnen. Sie haben uns netterweise in ihrem Auto mit zurück genommen.

 

  

  


  

Am Samstagmorgen habe ich mich mit anderen Freiwilligen von meinem Vorbereitungsseminar auf den Weg in die Zederberge gemacht. Dieses Gebirge liegt etwa drei Stunden nördlich von Kapstadt. Bekannt ist es für eine atemberaubende Landschaft, historische Höhlenzeichnungen und den Anbau der Rooibospflanze für die Teeproduktion. Es ist Teil der Weltnaturerbe-Liste der UNESCO. Wir haben dort auf einem Campingplatz, der zum Cederberg Oasis Backpackers gehört, gezeltet. Die Unterkunft war hervorragend und sehr günstig gelegen. Besonders beeindruckend war der Blick nach oben bei Nacht: Am Himmel war klar und deutlich die Milchstraße erkennbar. Darüber hinaus konnte man in der Nacht sehr viele Sternschnuppen sehen. Wir haben am Samstag noch eine kleine Wanderung am späten Nachmittag gemacht. Leider haben wir den Temperaturunterschied zu Kapstadt ein wenig unterschätzt: Anders als im 23 Grad „kalten“ Seawinds zeigte die Temperaturanzeige im Auto 32,5 Grad. Dennoch haben wir einige Felsformationen erklommen und einem schönen Sonnenuntergang beigewohnt.


Blick ins Tal auf der Hinfahrt

 
Strassenverhältnisse


  

  


Sonnenuntergang





Den Sonntag haben wir natürlich auch noch zum Wandern genutzt. Unser Hiking Trail führte uns zu einem Fluss, der sich an einer Stelle zu einer Art See weitete. Dort konnte man in herrlich kaltem Wasser baden, sich von einem Wasserfall beregnen lassen und von den Felsen am Rand springen. Die Möglichkeit habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen! Nach der Abkühlung sind wir zurück zum Auto gewandert und haben uns auf den Rückweg nach Kapstadt gemacht.


Tödlich blauer Himmel
Spuren eines großen Brandes im Dezember
Freiluftpool !

Natürliches Fünfmeterbrett
Let's go!


Mir haben die Zederberge sehr gut gefallen und ich würde gerne noch einmal hinfahren. Vielleicht würde ich aber eher die Herbstmonate wählen in der Hoffnung, dass es nicht mehr ganz so heiß ist. Ich mochte die Einsamkeit, die man dort genießen konnte. Die Gegend ist von Touristen nicht so überlaufen und bietet eine gute Alternative zum Stadtleben.

Ich bin gerade dabei, einen größeren Blogpost vorzubereiten, deswegen wird wohl zunächst nichts von mir zu hören sein. Außerdem bin ich mit verschiedenen Reiseplanungen beschäftigt. Also keine Sorge, wenn es ein wenig still um mich wird. Mir geht’s gut!

Liebe Grüße aus Kapstadt,                                                                    
Kerstin

Freitag, 10. Februar 2017

Wochenende 21 - Wandern im Morgengrauen



Hallo ihr Lieben,


Das letzte Wochenende war wieder sehr ereignisreich. Im Laufe der letzten Woche, nachdem ich vom Zwischenseminar zurückgekehrt bin, habe ich realisiert, dass ich den Ozean doch vermisst habe. Also habe ich nach der Arbeit am Freitag kurzerhand entschieden, noch nach Muizenberg zu fahren. Dort saß ich eine Weile einfach nur am Strand und habe es genossen, wieder hier zu sein. Und ich habe wieder einmal gemerkt, dass ich mich hier wohl fühle. Dieses Land, diese Stadt, all diese Orte, meine Unterkunft hier und meine Arbeit, das ist jetzt mein Zuhause. Zumindest bis ich wieder zurück nach Deutschland muss. 


Am Samstag habe ich mich spontan mit der Freiwilligen getroffen, die ich auf dem Zwischenseminar kennen gelernt und deren Couch ich nach unserem verspäteten Flug belegt habe. Wir sind zusammen zur Old Biskuit Mill in Woodstock gefahren und haben noch eine andere Freiwillige getroffen. Von der Old Biskuit Mill habe ich ja schon öfters erzählt. Danach sind wir zum Sea Point gefahren, einer meiner Lieblingsorte hier in Kapstadt. Ich mag die lange Strandpromenade, von der man einen wunderbaren Blick auf den Ozean und auf Robben Island hat. Gleichzeitig hat man hinter sich Signal Hill und Lions Head. Kombiniert das nicht eine Menge von Kapstadts Markenzeichen?

Schaukeln bei "crumbs'n'cream"

In der darauffolgenden Nacht habe ich mein altbekanntes Sofa bei Denja wieder belegt. Dies geschah aus dem Grund, dass wir am nächsten Morgen sehr früh auf den Lions Head wandern wollten. Haha. Wir wollten das, aber unser Begleiter nicht. Denn als wir um halb sechs im Morgengrauen aufbruchsbereit in der Küche saßen, tauchte dieser nicht auf. Nach intensiven Versuchen der Kontaktaufnahme, die schlussendlich auch erfolgreich waren, stellte sich heraus, dass uns unser 24-Stunden-Zeitverständnis zum Verhängnis geworden war. Fünf Uhr dreißig ist eben fünf Uhr dreißig und nicht siebzehn Uhr dreißig. Netterweise wurden wir aber doch gegen viertel nach sechs abgeholt und haben uns gegen 7 an den Aufstieg auf den Lions Head gemacht. Wir haben allerdings nicht die Route auf die Spitze, sondern die zur Wally’s Cave gewählt. Das ist eine Höhle, von wo man den Tafelberg und Camps Bay sehen kann. Hat mir sehr gut gefallen! Im Anschluss sind wir noch fix zum Signal Hill rüber gefahren, der nur einen Katzensprung entfernt ist. Wieder Zuhause haben wir noch zusammen gefrühstückt, bis ich aufbrechen musste. Am Sonntag hatte die Schwiegertochter meiner Gastoma ein Softballspiel, das wir alle zusammen angeschaut haben. Ich habe das Spiel zwar noch nicht bis ins Detail verstanden, das Grundprinzip war mir aber bald klar und es war interessant, zuzusehen.






Who can spot me?







Zum Abschluss dieses Wochenendes ein Zitat, über das ich beim Musik hören gestolpert bin:

„Kennst du diesen Kodak-Moment, wenn alles, was du magst, auf ein Bild passt?“
-Highlights, Julian Philipp David