Hallo ihr Lieben,
Kaum zu glauben, aber mein viertes Wochenende hier in
Kapstadt ist tatsächlich schon um. Somit bin ich schon einen Monat hier, und
der ist wirklich so schnell vergangen. Ich habe in der Zeit bereits viele
Menschen kennen gelernt und neue Erfahrungen gemacht und kann jetzt schon
sagen, dass ich das alles hier sehr vermissen werde, wenn ich nächstes Jahr
wieder nach Deutschland komme.
Am Freitag des letzten Wochenendes ist eigentlich nicht
so viel passiert. Ich wurde wieder von Rosy abgeholt und wir haben gemeinsam zu
Abend gegessen. Danach sind wir noch zu einer Freundin von ihr, Michelle,
gefahren, und zwar aus folgendem Grund: Die Kolpingsfamilie, denen die beiden
angehören, strickt für einen Basar der
Kirche Ende Oktober Teddybären. Michelle hat aber anscheinend das Strickmuster
falsch gelesen, sodass Rosy kommen und den Teddy in Ordnung bringen musste.
Zuvor hatte sie mir auch zwei Nadeln und ein Knäuel Wolle gegeben, damit ich
auch mein Glück versuchen kann. Ergebnis des Abends war dann, dass ich neben
den beiden älteren Ladys auf dem Sofa saß und wir alle zusammen gestrickt
haben. Das muss von außen schon sehr lustig ausgesehen haben.
Am Samstag war eine Fundraisershow von einer Tanzschule,
bei der Joshua, einer von den Kolping Young Adults Strandfontein, Hip Hop
tanzt. Sogar sehr erfolgreich, denn er fliegt mit seiner Gruppe diesen Sonntag nach
Österreich, um Südafrika bei den Weltmeisterschaften zu vertreten. All die
Tänzer auf der Bühne zu sehen, hat in mir den Wunsch ausgelöst, auch wieder mit
Tanzen anzufangen. Leider weiß ich nicht, ob das mit meinen Arbeitszeiten so
vereinbar ist… Ansonsten ist das definitiv etwas, was ich tun werde, wenn ich
wieder zurück in Deutschland bin. Am Abend habe ich noch meine Backkünste
(haha) ausgelebt und einen Apple Crumble für den nächsten Tag zubereitet.
Der Sonntag startete mit dem üblichen Kirchengang. Dort
habe ich dann wieder Rosy mit meiner Flöte begleitet und dieses Mal auch noch
gesungen (ich darf ja meine Chorkarriere nicht vernachlässigen). Danach sind
wir wieder zu Rosys Tochter und ihrer Familie zum Mittagessen gefahren. Diese
hatten später noch Besuch von Freunden, sodass neben ihrem eigenen einjährigen
Sohn noch ein weiterer kleiner Junge im Haus war. Dementsprechend war der
Geräuschpegel dann auch… Zwischendurch waren wir noch kurz einkaufen. Ist schon
ganz praktisch, dass die großen Malls hier sonntags geöffnet sind. Außerdem
sind die Geschäfte dann immer recht leer, also eine sehr entspannte Einkaufsatmosphäre.
Dort habe ich dann Zutaten für Nussecken gekauft, die ich Rosy zum Geburtstag
schenken will. Diese befinden sich nach einer nächtlichen Hammeraktion auf der
Veranda, um die Nüsse zu zerkleinern, nun im Ofen und ich bin mal gespannt, ob
sie auch genießbar werden. Dann bin ich gegen sechs Uhr wieder in Seawinds
angekommen. Zu dem Zeitpunkt waren ein paar Kinder bei Ma Pinn im Garten, die
mit der Katze gespielt haben, die hier immer herum läuft. Da konnte mich
natürlich nichts zurückhalten und ich bin zusammen mit den Kids mit kleinen Palmenzweigen
um die Katze herumgerannt. Somit habe ich wenigstens einen kleinen
Mautzi-Ersatz, wenn ich meine eigene Katze mal wieder vermisse.
Den Ausblick hat man während der Messe. |
Ist leider kein instagram-reifes Foto, haben aber trotzdem geschmeckt. |
Das Wochenende war jetzt
nicht so ereignisreich, aber das gehört eben auch dazu. Es ist nicht
mehr so schlimm für mich, auch mal unbeschäftigt zu sein, es bricht dann nicht
direkt wieder das Heimweh aus. Generell habe ich mich eigentlich schon ganz gut
eingewöhnt. Eine weniger schöne Nachricht gab es dann diese Woche leider noch:
Aline hat ihr Visum nicht bekommen. Die Hintergründe will ich jetzt nicht näher
erläutern, es lag aber grob gesagt daran, dass das Konsulat nicht vernünftig
mit ihr kommuniziert hat oder es nicht wollte. Naja, somit bleibe ich jetzt
eben alleine, aber da ich auch den ersten Monat und das Einleben so geschafft
habe, schaue ich ganz positiv auf die kommende Zeit. Natürlich ist es schade,
dass Aline nicht kommen kann, aber ich muss jetzt so das Beste daraus machen,
dass ich hier bin. Sie fliegt übrigens am Sonntag nach Tansania, um dort ihren
Freiwilligendienst zu absolvieren und wird dies ebenfalls in einem Blog
dokumentieren: https://alineinafrika.wordpress.com/2016/10/05/ein-langer-weg/
Zum Schluss will ich einfach nochmal liebe Grüße an euch
alle ausrichten und mich für euer Interesse an meinem Leben hier bedanken. Ich
bekomme häufig sehr nette Nachrichten oder Mails, in denen sich Leute nach
meinem Befinden erkundigen, und darüber freue ich mich wirklich immer sehr. Es
ist schön, dass dank den modernen Medien die Kommunikation so einfach ist,
obwohl ich 13.288 Kilometer / 177 Autostunden (sagt Google Maps, habe ich nicht
selber gemessen) von Nottuln entfernt bin.
Kerstin
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen