Hallo ihr Lieben,
Ohje, diesen Blogpost habe ich schon wieder so lange vor
mir her geschoben. Aber im Moment ist einfach so viel zu tun. Es geht langsam
auf Weihnachten zu und morgen fangen meine Ferien an. Am 3. Dezember fand das
jährliche Mothers Unite Concert statt. Dort konnten die Kinder ihr Können
beweisen und ihre Talente präsentieren. Wir hatten besonders viele Tanzdarbietungen,
aber auch einige gesangliche Beiträge und zum Schluss ein Krippenspiel. Der Ort
des Geschehens war Mothers Unite selbst, ein großer Platz vor der Küche, wo die
Kinder normalerweise essen, wurde zu einer Bühne umfunktioniert. Von der Küche
aus wurden in der Pause Kuchen, Snacks und Getränke verkauft. Aus dem Grund
habe ich den Freitag zuvor damit verbracht, riesige Mengen an Plätzchen und
Brownies aus einer Backmischungsspende von Woolworths abzubacken, weil wir das
auf der Arbeit nicht geschafft hatten. Meiner Meinung nach war das Konzert ein
voller Erfolg. Die Kids waren super und sind für ihre harte Arbeit belohnt
worden. Ich finde es sehr wichtig, dass ihnen auf diesem Weg Anerkennung
entgegengebracht wird. Außerdem können sie daraus lernen, dass Konzentration
und Durchhaltevermögen sie zum Ziel bringen und ihnen Erfolg verschaffen. Dazu
kommt, dass Mothers Unite nicht die finanziellen Mittel hatte, um für alle neue
Kostüme und ein ausgefallenes Bühnenbild zu kaufen. Ich bin immer wieder
erstaunt über die Innovationsfähigkeit und Kreativität der Facilitators. So
hatten die Ladies aus dem Nähraum aus alten Stoffresten Kostüme genäht und es
wurde Deko von diversen anderen Anlässen hervorgekramt, um den Ort schön zu
gestalten. Und die Hirten in ihren Westen aus irgendwelchen Stoffwerbefahnen
sahen echt super aus! Ich habe übrigens die Technik übernommen und die Musik
abgespielt. Als Freiwillige gilt man hier schnell mal als ausgebildeter
Elektriker, Techniker und IT-Spezialist. Naja, ein paar Lieder abspielen habe
ich dann doch noch hinbekommen.
Ansonsten ist am letzten Wochenende nicht so viel
Spannendes passiert. Am Samstagmorgen war ich noch kurz in Strandfontein beim
9Miles Project und habe mir einen Neoprenanzug gekauft. Am Sonntag bin ich mit
meiner Gastoma in die Kirche gegangen und danach haben wir mit ihrem Sohn und
ihrer Enkeltochter zu Mittag gegessen. Nachmittags saß ich nur noch am Laptop
und habe verschiedene Dinge erledigt, muss eben auch mal sein.
Da in 10 Tagen ja schon Heiligabend ist, möchte ich dazu
auch noch ein paar Worte verlieren. Weihnachten ist hier ganz genauso wie in
Deutschland ein wichtiges Fest, da der Großteil der Menschen christlichen
Glaubens ist (80%). Allerdings feiern viele erst am 25. Dezember, dem
sogenannten „Boxing Day“, an dem morgens die Geschenke ausgepackt werden. Den
26. Dezember nennt man auch „Family Day“, dann kommt die ganze Familie noch
einmal zusammen und viele fahren traditionell an den Strand. Die Adventszeit
spielt hier nicht so eine große Rolle. Ich habe zwar ein paar Adventskalender
im Supermarkt gesehen aber kenne niemanden, der einen zuhause hat. Weder
Adventskränze noch den Brauch des Nikolaustages am sechsten Dezember gibt es
hier. Das finde ich eigentlich sehr schade, da man so nicht wirklich auf
Weihnachten eingestimmt wird. Allerdings habe ich in den letzten Tagen
Weihnachtspost aus Deutschland erhalten.
Und ich trage meinen Teil dazu bei, deutsche Traditionen nach
Südafrika zu bringen! Na liebe Tante, hättest du jemals gedacht, dass dein
selbstgestrickter Sockenkalender mal in einem Haus in Kapstadt hängen wird?
Somit wünsche ich allen eine schöne und besinnliche
Vorweihnachtszeit,
Kerstin