Freitag, 28. April 2017

Reisen auf der Garden Route


Hallo ihr Lieben,


Ich weiß, ich war für lange Zeit verschwunden, doch jetzt bin ich endlich wieder da. Der Grund für meine Abwesenheit war sehr erfreulich: Ich habe mich auf zwei verschiede Reisen begeben. Zunächst war ich vom 11. März an ungefähr eine Woche mit dem Kolping Workcamp, sprich mit 10 anderen deutschen Mädels, die sich für drei Wochen in einem sozialen Projekt engagiert haben, auf der Garden Route unterwegs. Nur knapp drei Wochen später bekam ich Besuch aus  Deutschland: Mama und Papa machten sich auf den Weg nach Südafrika und wollten sich ebenfalls die Sehenswürdigkeiten in und außerhalb von Kapstadt nicht entgehen lassen. So habe ich neben dem Touri-Programm in Kapstadt erneut die Garden Route besucht, diesmal allerdings mit einigen anderen Stopps und Aktivitäten.


Reise mit dem Workcamp


Hermanus: Das Städtchen liegt etwa zwei Stunden von Kapstadt entfernt und man gelangt über eine am Meer entlang führende Straße dorthin. Normalerweise gilt Hermanus als Walbeobachtungsspot. Die Walsaison beginnt allerdings erst im Juni und endet im November. So gab es für uns „nur“ den Ausblick auf den Atlantik und einige hohe Wellen, die gegen die felsige Küste schlugen. Anschließend besuchten wir noch einen Country-Market, auf dem Essen, Souvenirs und Kunsthandwerk angeboten wurde. 





Cape Agulhas: Der südlichste Punkt des afrikanischen Kontinents. Außerdem treffen dort der atlantische Ozean und der indische Ozean aufeinander. Schon ein außergewöhnlicher Gedanke, dass man gleich von zwei Ozeanen umgeben ist und dass das nächste Festland in südlicher Richtung zum Südpol gehört… 








Wilderness National Park: Das Gebiet zeichnet sich durch viel Grün durchzogen von einigen Flüssen, die ins Meer fließen, aus. Um diese Natur hautnah zu erleben, mieteten wir einige Kanus und paddelten damit einen Fluss entlang. Nach etwa einer Stunde legten wir an und erreichten nach weiteren 30 Minuten zu Fuß einen Wasserfall, in dem wir dann zur Erfrischung direkt badeten. Auf dem gleichen Weg ging es zu Wasser zurück zu unserem Ausgangspunkt. 





Knysna: Auch genannt: Die Austernhauptstadt. Durch einen Fluss, der hier ins Meer fließt, entstand ein lagunenartiges Gewässer, in dem Austern die perfekten Lebensbedingungen haben. Auch der Übergang von Fluss zu Ozean, auch „Knysna Heads“ genannt, sieht spektakulär aus und kann auf gleicher Ebene als auch von einer höher gelegenen Aussichtsplattform bewundert werden. Darüber hinaus besitzt Knysna eine Waterfront mit Geschäften und Restaurants, die bei unserem Besuch zwar recht leer war, aber im Sommer wohl viele Besucher anzieht.











Bloukrans Bridge: Im Tsitsikamma National Park gelegen befindet sich der höchste Bungyjump der Welt. Von der Bloukransbrücke fällt man 216 Meter in die Tiefe. Das habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Außerdem habe ich das Ganze filmisch festgehalten, zum Video geht es hier.


Meine persönliche Reflexion zum Sprung: Sich von der Brücke zu werfen war an sich gar nicht schlimm. Vor dem Sprung wird laute Musik gespielt, sodass man sich eher wie auf einer Brückenparty fühlt. Im Moment des Sprungs hat man gar nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, man wird auf drei quasi runter geschubst. Dann überdeckt das Adrenalin jedes andere Gefühl. Unangenehm war nur die Zeit, die man kopfüber am Bungyseil hing und in die Tiefe schaute. Dabei ist mir dann doch schwindelig geworden und ich habe die Augen geschlossen,  bis ich von einem Mitarbeiter in eine Sitzposition gebracht und hochgezogen wurde. 






Addo Elephant Park: Der Park liegt in der Nähe von Port Elizabeth und man findet dort – wie der Name schon verspricht - eine Menge Elefanten. Außerdem haben wir auch Kudus, Schildkröten, Mistkäfer (sehr wichtig zur Kompostierung des Elefantenkots!), Warzenschweine (oder liebevoll Pumbas genannt), Büffel und sogar zwei Löwen gesehen. Unsere erste Safari war sehr erfolgreich!








Jeffrey’s Bay: Auch J-Bay genannt, gilt als Surferparadies auf der Garden Route. Da wir in der Nebensaison und bei recht schlechtem Wetter (ja, ich bezeichne 20 Grad und Wolken mittlerweile als schlecht) dort waren, befanden sich leider nicht so viele Surfer im Wasser. Trotzdem war es schön, am Strand zu sitzen und das Meeresrauschen zu genießen. Später waren wir noch in den großen Surferoutlets von bekannten Marken wie Billabong und Ripcurl und ergatterten das ein oder andere Schnäppchen. 




Tsitsikamma National Park: Nun wieder en route in die entgegengesetzte Richtung machten wir noch einen Halt im Tsitsikamma Nationalpark. Um wieder die Natur auf eine abenteuerliche Art und Weise zu erleben, schlossen drei andere Freiwillige und ich uns einer Black Water Tubing Tour an. Dabei trägt man Neoprenanzüge und Helme und hat einen großen, aufblasbaren Reifen dabei. Auf diesem treibt man über den Fluss. Zwischendurch gab es die Möglichkeit, von einigen Felsen am Rand zu springen. Nach dem Bungyjump war ich natürlich auch da dabei. Allerdings hat mein treuer Begleiter namens GoPro mir bei dem Sprung aus 8 Metern Höhe die Nase blutig geschlagen… Naja, man muss Opfer bringen. 





Hartenbos: Vor dem Endspurt unserer Tour legten wir einen Stopp in Hartenbos ein. Der Ferienort liegt direkt an der Küste. Nach ein wenig „Kind sein“ auf den Wasserrutschen des Freibads dort badeten wir trotz der Kälte noch im indischen Ozean. Das muss man ja auch mal gemacht haben. 


Mossel Bay: Ein anderes Städtchen am Meer. Sowohl der Badestrand als auch die Klippen entlang der Küste, an denen sich spektakulär hohe Wellen brechen, haben mir sehr gefallen.









Barrydale: Das kleine, verschlafene Städtchen in der Halbwüste „Karoo“ hat eine außergewöhnliche Atmosphäre. Außerdem kann man dort die günstigsten Souvenirs einkaufen. Ein guter Abschluss unserer Reise.

Am Abend haben wir noch bei Rosy mit allen Workcamp Teilnehmern und ihren Gastfamilien gebraait, da es für die meisten der Deutschen am nächsten Tag wieder nach Hause ging. Das hat mich an meinen Abschied denken lassen, der auch nur noch knapp vier Monate entfernt liegt…

Aber erstmal kam Deutschland zu mir nach Südafrika. Nach zweieinhalb Wochen arbeiten landeten Mama und Papa am ersten Sonntagmorgen der deutschen Osterferien hier in Kapstadt. Darauf folgten zwei interessante Wochen, in denen ich meinen Eltern das Land zeigen konnte, in dem ich mich mittlerweile heimisch fühle. Die ersten drei Tage verbrachten wir in Kapstadt, danach brachen wir von Mittwoch bis Sonntag zur Garden Route auf. Einige Stopps überschnitten sich natürlich mit meiner vorherigen Reise, doch es gab genug zu sehen, das ich noch nicht kannte. 





Oudtshoorn: Die Stadt in der kleinen Karoo ist für die Cango Caves und zahlreiche Straußenfarmen im Umland bekannt. Die Cango Caves ist ein Tropfsteinhöhlensystem, das vor vielen Jahren entdeckt wurde und heute noch immer aktiv neue Stalagtiten und Stalagmiten bildet. Neben einer Adventure-Tour, bei der man in den Tiefen der Höhlen herum klettert, wird auch eine Heritage-Tour angeboten, die wir gemacht haben. Dabei haben wir viel über die Geschichte und den Aufbau erfahren. Anschließend besuchten wir eine Straußenfarm, wo wir verschiedene Rassen sehen, Straußeneier anfassen und auf ihnen stehen und die Strauße sogar füttern konnten. 







Knysna: Diesmal mit anderem Programm, bei dem mehr Wert auf Knysna als Austernhauptstadt lag. Gegen fünf bestiegen wir ein Boot, das uns in die Lagune hinaus fuhr, wo wir dann den Sonnenuntergang beim Genuss von Austern und Wein bestaunen konnten.





Garden Route Game Lodge: Die Safari-Erfahrung durfte natürlich auch nicht fehlen. Bei einem Game Drive zum Sonnenuntergang und einem in den frühen Morgenstunden sahen wir allerhand Tiere, darunter sogar fast die Big 5. (Zur Erinnerung: Afrikanischer Elefant, Büffel, Nashorn, Löwe, Gepard. Nein, die Giraffe gehört nicht dazu. Die Big 5 werden irrtümlich für die größten Tiere Afrikas gehalten, sind aber die Tiere, deren Jagd für den Jäger das größte Risiko darstellt.) Ich sage „fast“ aus dem Grund, dass man eigentlich bei den Nashörnern zwischen dem White Rhino und dem Black Rhino unterscheidet. Das Black Rhino gehört eigentlich zu den Big 5, ist jedoch sehr selten und vermutlich deshalb in dem Park nicht vorzufinden gewesen. Wir haben uns aber auch mit den anderen Nashörnern zufrieden gegeben. Darüber hinaus konnten wir viel über das Afrikanische Wildlife lernen. Wusstet ihr zum Beispiel, dass die meisten Menschen, die jährlich durch ein Tier sterben, durch Nilpferde getötet werden? Die grauen Gesellen sind äußerst aggressiv und dulden keine Eindringlinge in ihr Revier.














Arniston: Ein schöner, kleiner Ferienort direkt neben dem Cape Agulhas. Türkisblaues Wasser und feiner, weißer Sandstrand. Außerdem gibt es einige große Sanddünen, die man erklimmen kann und von wo man einen schönen Blick über die Bucht hat. 






Neben dem Touristenprogramm mussten meine Eltern natürlich auch meine Arbeit kennen lernen. Am Mittwoch nach unserer Rückkehr von der Garden Route besuchten wir Mothers Unite. Für die Kinder hatten wir uns Folgendes überlegt: Obwohl Ostern leider schon vorbei war, wollten wir ihnen eine deutsche Tradition näher bringen und mit ihnen Ostereier färben. Ich glaube, sie haben es als ganz interessant empfunden und sich über das bunte Osterei, das sie dann mit nach Hause nehmen konnten, gefreut. Nach einem Besuch der Winelands am Donnerstag hob leider am Freitag schon wieder der Flieger zurück nach Deutschland ab. Aber wie bereits erwähnt: In knapp vier Monaten sehen wir uns schon wieder.






Ein Baboon... mit unserem Essen!



Haben wir gemerkt...
 
Camps Bay



Sea Point

Tafelberg

Mossel Bay

Bloubergstrand

Cape Agulhas

Sundowner auf dem Signal Hill


Kap der Guten Hoffnung


Jetzt bin ich wieder bei der Arbeit. Naja, stimmt nicht ganz, heute (27. April) ist in Südafrika ein Feiertag und ich habe frei. Ansonsten kommen aber eine ganze Menge Wochenenden auf mich zu, die bereits jetzt bis oben hin vollgestopft sind. Diese Woche musste außerdem die erste Hose und gleichzeitig meine Lieblingsjeans dran glauben…




Zuerst gönne ich mir aber jetzt noch ein bisschen Entspannung und genieße mein Boeber (typisch kapmalayisch – eine Art Milchsuppe mit Sago und Vermicelli, die mit Kardamom und Zimt gewürzt wird).





Mal sehen, wann ich das nächste Mal zum bloggen komme. Bis dahin liebe Grüße aus Südafrika ins vermutlich schon fast wärmere Deutschland… Hier wird es jetzt Winter! 


Kerstin