Samstag, 29. Oktober 2016

Hier wohne ich !

Hallo zusammen,


Heute zeige ich euch mein Zuhause hier in Südafrika, wo ich ein Jahr lang wohne. Wie ich schon in vielen Blogposts erwähnt habe, wohne ich bei einer älteren Dame namens Ma Pinn in einem Viertel, das Seawinds heißt. Am letzten Wochenende habe ich also mal meine Kamera genommen und habe euch auf eine kleine Haustour mitgenommen.



Das ist das Haus, in dem meine Gastoma wohnt. Es ist, wie die meisten Häuser hier, nur einstöckig, aber es ist auf jeden Fall genug Platz um darin zu wohnen. Auf dem Bild sieht man auch, dass Ma Pinns Haus eine Gartenmauer mit Törchen hat, was man in Deutschland eher weniger findet. Die Menschen grenzen ihren Besitz schon gerne zu anderen ab. Auch der Sicherheitsaspekt spielt hier eine Rolle, so kann man etwas besser kontrollieren, wer sich auf dem Grundstück befindet. Außerdem kann ich jetzt ganz stolz behaupten: Ich habe eine Palme im Vorgarten stehen!


Das ist mein Blick, wenn ich morgens das Haus verlasse, um zur Arbeit zu gehen.


Das sieht man, wenn man sich am Ende der Veranda nach links dreht. Im Hintergrund sieht man die Berge. Die sind doch eine andere Größenordnung als die Baumberge in der Heimat. Sie sehen besonders schön im Abendlicht aus, vor allem wenn sich dann dort Wolken bilden.


 So sieht die Straße nach rechts hin aus. Das ist auch die Richtung, in die ich morgens zur Arbeit gehe. Wenn man genau hinschaut, kann man im Hintergrund ein gelbes, etwas höheres Gebäude erkennen, und wenn man ganz genau guckt, sieht man ein paar blaue Container davor. Das ist Mothers Unite. Mein Arbeitsplatz liegt also wortwörtlich um die Ecke. Trotzdem gehe ich diesen Weg nie alleine. Morgens bringt mich meine Gastoma und abends laufe ich mit den anderen Mothers zurück. Es ist leider so, dass das Sicherheitsrisiko in diesem Viertel nicht außer Acht gelassen werden darf. Besonders jetzt am Anfang falle ich aufgrund meiner Hautfarbe und meiner blonden Haare auf, und die Menschen kennen mich noch nicht. Als Mädchen ist das Gefahrenpotential dann noch einmal höher. Natürlich ist hier nicht jeder kriminell oder hat schlechte Absichten, und ich habe mich bis jetzt auch noch nie bedroht gefühlt. Grundsätzlich gilt einfach nur immer: Vorsicht ist besser als Nachsicht.


So, jetzt gehen wir endlich rein. Hier stehe ich in der Tür und habe mich leicht nach links gedreht. Das ist das Wohnzimmer. Der Fernseher im Regal ist eigentlich immer eingeschaltet. Hier sitzen sehr häufig Freunde von meiner Gastoma wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, manchmal auch schon vor der Arbeit wenn ich frühstücke, denn meine Gastoma hat fast immer Besuch. 


 Hier habe ich mich dann nach rechts gedreht. Das ist die Küche. Wie ihr seht, ist sie ganz normal ausgestattet: Kühlschrank, Gefrierfach, Mikrowelle, Herd und Ofen. Wir kochen also nicht unsere Suppe über dem Lagerfeuer. Neben dem Tisch geht es in einen kleinen Flur, der zu weiteren Zimmern führt. Rechts ist das Badezimmer, links liegt zuerst mein Zimmer, daneben das Zimmer meiner Gastoma und vor Kopf ein weiterer Raum.


Hier ist also das stille Örtchen. Eine ganz normale Toilette, kein Plumpsklo, ein Waschbecken und -Trommelwirbel- eine Dusche. Und wisst ihr was? Die hat sogar heißes Wasser. Ist das nicht toll?
Okay, Spaß beiseite. Wie ihr seht, ist es ein normales Badezimmer wie zuhause auch. Ich wurde aber wirklich schon gefragt, ob ich denn auch warmes Wasser habe. Südafrika ist das am weitesten entwickelte Land des afrikanischen Kontinents und die meisten Häuser haben auch funktionierende Wasserleitungen. An dieser Stelle eine kleine Anekdote: An meinem ersten Arbeitstag habe ich morgens geduscht und habe wie gewohnt den Knauf mit dem roten Punkt darauf voll aufgedreht. Das Wasser blieb kalt. Okay, ein Jahr kalt duschen, kein Problem, dachte ich mir dann. Am Frühstückstisch hat sich meine Gastoma dann bei mir entschuldigt: Sie hatte nur vergessen mir zu sagen, dass beim Einbau der Dusche die Schläuche vertauscht wurden. Für warmes Wasser muss man also am Knauf mit dem blauen Punkt drehen. Glück gehabt, doch kein Jahr lang kalt duschen.
Übrigens, die Metallstangen, die ihr vor dem Fenster sehen könnt, sind zum Schutz gegen Einbrecher. Fast jedes Haus hat diese an allen Fenstern und auch an den Türen.


Hereinspaziert! Nun sind wir endlich in meinem Reich angekommen. In diesem Zimmer verbringe ich also während meines Auslandsjahres einen Großteil meiner Zeit. Ich fühle mich sehr wohl darin, das Bett ist bequem und der Schrank groß genug für meine Klamotten. Links seht ihr sogar meinen eigenen Fernseher, den habe ich nichtmal in meinem Zimmer zuhause. Den habe ich aber um ehrlich zu sein auch noch kein einziges Mal eingeschaltet, weil ich immer mit anderen Dingen beschäftigt war. Über dem Kopfende des gemachten Betts (ja Mama, das mache ich hier jeden Morgen) hängt  ein Traumfänger, den ich von meiner lieben Freundin Anne zum Abschied geschenkt bekommen habe. Dieser bewahrt mich jetzt immer vor bösen Träumen und lässt mich gut schlafen.


An der Wand über meinem Bett und an meinem Schrank dürfen natürlich Fotos von meinen Lieben nicht fehlen. So sind Freunde und Familie immer präsent, und wenn ich sie vermisse, schaue ich mir die Bilder an und erinnere mich an die schönen Zeiten, die wir schon miteinander hatten und freue mich darauf, alle wieder zu sehen.


So, das war's. Jetzt wisst ihr also, wie ich hier so lebe. Es hat mir total Spaß gemacht, diesen Post zu verfassen, vielleicht kann ich etwas Ähnliches über mein Projekt oder über Seawinds machen. Das muss ich mir aber erst durch den Kopf gehen lassen.

In diesem Sinne noch ein schönes Wochenende,

Kerstin

1 Kommentar:

  1. Liebe Ker,
    hab gerade in Deinem Blog gelesen und freue mich soooo sehr, dass Du es so gut getroffen hast und Dich eingelebt hast. Und dass Du doch nicht kalt duschen musst. ;-). Es sieht gemütlich aus und es ist schön, dass Du Dich aufgehoben fühlst. 2 starke Frauen in einem netten Heim! :-). Daumen hoch und weiter alles Liebe aus MH

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