Dienstag, 29. November 2016

Wochenende 10 - Green Point und Sea Point



Hallo ihr Lieben,


Ich habe das Gefühl, ich entwickle mich zu einem super schlechten Blogger. Aber in letzter Zeit ist immer so viel zu tun, da komme ich kaum zum Schreiben. Und Abends bin ich immer so müde, sodass ich die Blogposts gerne vor mir her schiebe. Aber jetzt berichte ich endlich von meinem letzten Wochenende, das sehr ereignisreich war.

Am Freitag bin ich mit dem Bus von Muizenberg nach Strandfontein zu meiner Mentorin gefahren. Hier in Kapstadt gibt es zwei verschiedene Busse, MyCiti und Golden Arrow. Das MyCiti-System wurde im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika etabliert und gelten als sehr modern und sicher. Sie arbeiten mit einer Busfahrkarte, die mit Bargeld aufgeladen werden muss. Diese Busse verkehren aber nur im Zentrum von Kapstadt. Deswegen bin ich mit einem Golden Arrow Bus gefahren. Um in den Bus rein zu kommen, muss man zunächst eine super steile Treppe hoch steigen. Ein Ticket von Muizenberg nach Strandfonten (ungefähr 20 Minuten Fahrzeit) kostet 10 Rand, das sind umgerechnet an die 65 Cent. Daran soll sich RVM mal ein Beispiel nehmen. Am Freitagabend haben sich alle, die beim Basar vor ein paar Wochen mitgeholfen haben, bei meiner Mentorin zum Burger essen getroffen. Der Abend war sehr lustig und unterhaltsam.

Am Samstag ging es schon um halb 8 morgens los. Rosy’s Tochter und ihr Mann Ray hatten mich eingeladen, das Wochenende mit ihnen zu verbringen. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei ihnen zuhause sind wir zunächst nach Canal Walk gefahren. Canal Walk ist ein Teil von der sogenannten Century City. Das ist ein riesiger Office Park mit Freizeitpark und Canal Walk als gigantisches Shoppingzentrum darin. Dort habe ich dann meinen neuen absoluten Lieblingsshop gefunden: TYPO. Das ist eine Mischung aus Butlers, Hema und Depot. Dort gibt es soooo viele schöne Collegeblöcke und Notizbücher und Kalender… Und die Karten erst! (kleine Anmerkung für meine Patentante – ich würde dich da nie wieder heraus bekommen) Schade, dass ich keinen weiteren Koffer mit zurück nehmen kann. Deswegen habe ich mich erstmal nur mit einem Block begnügt. Dann haben wir noch ein paar Lebensmittel eingekauft, da unser Plan war, im Green Point Park zu picknicken. Green Point Park befindet sich im Zentrum von Kapstadt direkt neben dem Fußballstadion, das für die Fußballweltmeisterschaft 2010 erbaut wurde. Mir ist sofort aufgefallen, dass der Park sehr sauber ist und der Rasen sieht fast so aus wie ein englischer Vorgarten,  nur eine Spur trockener. Wir hatten richtig Glück mit dem Wetter und haben so unser Mittagessen mit Blick auf das Stadion auf der einen Seite und dem Ozean zwischen den Häusern auf der anderen Seite eingenommen. Nach einem Spaziergang durch den Park haben wir uns noch dazu entschieden, zum Sea Point zu fahren, der im Prinzip direkt neben Green Point Park liegt. Sea Point ist eine lange Strandpromenade am Ozean. Von dort aus hat man einen schönen Blick auf Robben Island und auf Milnerton und Bloubergstrand auf der anderen Seite der sogenannten Tafelbucht. Wir haben einen Spaziergang gemacht und uns nach einer Weile eine Art Crêpe aus Eis gefüllt mit Beeren und Oreokeksen gegönnt - bei der Hitze eine angenehme Erfrischung. Dann sind wir nur noch nach Hause gefahren, da es schon recht spät war, und ich bin so gut wie tot ins Bett gefallen. So ganz bin ich doch noch nicht an die Hitze gewöhnt.











 Sonntagmorgen bin ich mit Ilze in ihre Kirche gegangen und habe wie immer Flöte gespielt. Der Pastor dort war so beeindruckt davon, dass er mich am Ende der Messe bei der Danksagung an die Musiker gesondert erwähnt hat und mich unbedingt in seine Kirche aufnehmen wollte. Wortwörtlich hat er gesagt, er will mich taufen. Gut, dass ich sowieso schon katholisch bin. Nach der Messe sind wir nach Strandfontein gefahren, wo wir Ilze abgesetzt haben, und Ray und ich sind zu zweit weiter gezogen zum Flohmarkt in Muizenberg. Ich muss ehrlich sein – als ich dort das erste Mal am Wochenende nach meiner Ankunft war, habe ich mich sehr überwältigt von all den Menschen und den Produkten gefühlt. Es gibt wirklich alles: Von Essen über Haut- und Haarpflege über Kleidung bis hin zum Ersatzteil für die Dusche kann man alles kaufen. An meinem ersten Wochenende habe ich mich dort sehr unwohl gefühlt, aber ich wollte dem Flohmarkt noch eine zweite Chance geben. Und das hat sich gelohnt, denn dieses Mal hat es mir schon viel besser gefallen. Ich habe mir eine Schachtel Turkish Delight gekauft. Das ist eine türkische Süßigkeit, die ein bisschen wie Weingummi schmeckt, aber in Puderzucker eingehüllt ist. Sehr lecker! Danach sind wir in die Stadt zum Mittagessen gefahren. Unsere Wahl fiel auf ein Jamaicanisches Restaurant. Dort habe ich einen Roti mit Gemüsecurry und Reis gegessen. Dazu gab es eine Auswahl von sechs Biersorten zum Probieren. Manchmal kommen eben doch noch die deutschen Wurzeln hervor. Ich muss aber zugeben, dass ich das heimische Bier bevorzuge. Danach haben wir noch ein paar Leute aus Ray’s Familie besucht, bis er mich dann nach Seawinds gebracht hat.







Uff, geschafft. Jetzt bin ich schon wieder hundemüde. Mein Jahr entwickelt sich gerade zu einem einzigen Schlafdefizit. Aber: In zwei Wochen fangen die Sommerferien an! Ich kann es kaum erwarten. Sommer, Sonne, Sonnenschein…

Kerstin

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