Hallo liebe Blogleser,
Ja, seit meinem letzten Post ist wieder ein
wenig Zeit vergangen, und ja, ich habe auch eine Erklärung dafür. Zunächst war
das WLAN kaputt, sodass ich von meinem ohnehin nicht so ereignisreichen
Wochenende nicht berichten konnte. Am letzten Mittwoch, den 25.1. bin ich außerdem
auf mein Zwischenseminar geflogen und erst am 30.oder vielmehr am 31. Januar
wieder heimgekehrt. Aber ich fange von vorne an.
Am Wochenende davor habe ich mich nur mit
einem Freund getroffen und viel zuhause entspannt und angefangen, meine Tasche
zu packen. Am Sonntag bin ich außerdem in die Cavendish Mall in Claremont
gefahren und habe mich in den Geschäften umgesehen (besonders in einem, über
dessen Eingang dick die Buchstaben TYPO stehen… ähem. Gut, dass es das nicht in
Deutschland gibt!) Bei einer Tasse Kaffee (juchuuu, kein Instantkaffee) und
einem leckeren Stück Kuchen habe ich es genossen, dass ich mittlerweile alleine
unterwegs sein kann. Ich habe mich an die Fortbewegung per Minibustaxi und Bus
ohne Anzeigetafeln gewöhnt und komme damit gut klar. Ich weiß, wie ich mich
verhalten muss, um mich nicht in Gefahr zu bringen.
Da meine Gastoma schon am Montag zu ihrer
Seniorenclubreise aufgebrochen ist, bin ich für eine Nacht zu der anderen
Gastoma umgezogen. Eileen ist ebenfalls sehr herzlich und behütend und ich habe
mich gut aufgehoben gefühlt. Am Dienstag hat mich Rosy nach der Arbeit
abgeholt. Dort habe ich dann noch eine Nacht übernachtet, bis wir uns am
Mittwochmorgen um halb 6 auf den Weg zum Cape Town International Airport
gemacht haben. Mit zwei weiteren Freiwilligen aus Stellenbosch und einem aus
Bellville flog ich nach Durban. Mit dem Auto fuhren wir weiter nach
Pietermaritzburg. Die Stadt liegt circa eine Stunde landeinwärts. Ich war ganz
erstaunt auf der Fahrt dorthin – alles ist so grün! Und es hat an dem Tag sogar
geregnet, da ist der Kapstädter hin und weg. Bis auf die tropische Luft und der
durchschnittlich doch höheren Berge kam die Landschaft aber den Baumbergen sehr
nah und ich habe mich direkt heimisch gefühlt. Das Seminar fand im Cumberland
Nature Reserve statt. Unsere Unterkunft lag auf einem Berg umgeben von grünen
Tälern ohne jegliche Zivilisation soweit das Auge reichte. Eine sehr
willkommene Abwechslung für das Landkind, das seit vier Monaten in einer
Großstadt lebt. Das Reservat teilten wir lediglich mit Zebras, Giraffen,
Impalas, Kudus, ein paar Pythons und einigen anderen Tieren laut des Flyers.
Viele davon haben wir bei unserem Pick-Up-Ride und unserer Wanderung in eine Schlucht
auch zu sehen bekommen. Neben dem Erkunden der Natur diente das Seminar zum
Austausch von Erfahrungen, zur Selbstreflexion und zum Sammeln von Motivation
und Inspiration. Darüber hinaus haben wir einen Film zum Thema
„Horizonterweiterungen“ gedreht – eine meiner Meinung nach sehr kreative
Möglichkeit, Erfahrungen zu reflektieren und interpretieren. Insgesamt hat mir
das Seminar sehr gut gefallen. Ich habe viele neue Freunde kennen gelernt und
hoffe, ich habe hier in Südafrika oder in der zweiten Hälfte des Jahres in
Deutschland die Möglichkeit, sie alle wieder zu sehen.
Unsere Haustiere |
Abendliche Wolkenbildung im Tal |
Poolparty mit Aussicht |
Unsere Rückreise gestaltete sich allerdings
noch etwas ungemütlich. Auf unserer Autofahrt von Pietermaritzburg nach Durban
durch Berge und ländliche Gegenden, bei der ich wieder die Vielfältigkeit des
Landes festgestellt habe, bekamen wir die Nachricht, dass Flysafair sich dazu
entschieden hatte, unseren Flug von 18:50 auf 23:10 zu verschieben. Ja gut.
Dann warten wir eben über sechs Stunden am Flughafen, dessen Personal wohl die
Höchstleistung der Klimaanlagen testen wollte – es war ultra kalt! Nach typisch
südafrikanischem Zeitverständnis saßen wir um zehn nach elf noch nicht einmal
im Flugzeug. Am Ende hob unser Flugzeug mit 5 Stunden Verspätung um viertel vor
12 ab und wir landeten um halb 2 in Kapstadt. Da ich nicht mehr nach Seawinds
kommen konnte, habe ich bei einer anderen Freiwilligen, die auch auf dem
Seminar war, auf der Couch genächtigt. Am nächsten Morgen war ich auch nicht um
halb 9 auf der Arbeit, in dem Zustand wäre ich sowieso zu nichts zu gebrauchen
gewesen. Als ich aber gegen halb eins dort auftauchte, freuten sich alle, mich
wieder zu sehen. Und ich habe mich auch gefreut. Denn zugegebenermaßen habe ich
meine Kolleginnen und die Kids schon vermisst. Und die Hunde natürlich. Nicht
zu vergessen.
Laendliches Suedafrika |
Ein sonniger Gruß nach Deutschland,
Kerstin
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