Freitag, 3. Februar 2017

Zwischenseminar



Hallo liebe Blogleser,

 
Ja, seit meinem letzten Post ist wieder ein wenig Zeit vergangen, und ja, ich habe auch eine Erklärung dafür. Zunächst war das WLAN kaputt, sodass ich von meinem ohnehin nicht so ereignisreichen Wochenende nicht berichten konnte. Am letzten Mittwoch, den 25.1. bin ich außerdem auf mein Zwischenseminar geflogen und erst am 30.oder vielmehr am 31. Januar wieder heimgekehrt. Aber ich fange von vorne an.

Am Wochenende davor habe ich mich nur mit einem Freund getroffen und viel zuhause entspannt und angefangen, meine Tasche zu packen. Am Sonntag bin ich außerdem in die Cavendish Mall in Claremont gefahren und habe mich in den Geschäften umgesehen (besonders in einem, über dessen Eingang dick die Buchstaben TYPO stehen… ähem. Gut, dass es das nicht in Deutschland gibt!) Bei einer Tasse Kaffee (juchuuu, kein Instantkaffee) und einem leckeren Stück Kuchen habe ich es genossen, dass ich mittlerweile alleine unterwegs sein kann. Ich habe mich an die Fortbewegung per Minibustaxi und Bus ohne Anzeigetafeln gewöhnt und komme damit gut klar. Ich weiß, wie ich mich verhalten muss, um mich nicht in Gefahr zu bringen. 

Da meine Gastoma schon am Montag zu ihrer Seniorenclubreise aufgebrochen ist, bin ich für eine Nacht zu der anderen Gastoma umgezogen. Eileen ist ebenfalls sehr herzlich und behütend und ich habe mich gut aufgehoben gefühlt. Am Dienstag hat mich Rosy nach der Arbeit abgeholt. Dort habe ich dann noch eine Nacht übernachtet, bis wir uns am Mittwochmorgen um halb 6 auf den Weg zum Cape Town International Airport gemacht haben. Mit zwei weiteren Freiwilligen aus Stellenbosch und einem aus Bellville flog ich nach Durban. Mit dem Auto fuhren wir weiter nach Pietermaritzburg. Die Stadt liegt circa eine Stunde landeinwärts. Ich war ganz erstaunt auf der Fahrt dorthin – alles ist so grün! Und es hat an dem Tag sogar geregnet, da ist der Kapstädter hin und weg. Bis auf die tropische Luft und der durchschnittlich doch höheren Berge kam die Landschaft aber den Baumbergen sehr nah und ich habe mich direkt heimisch gefühlt. Das Seminar fand im Cumberland Nature Reserve statt. Unsere Unterkunft lag auf einem Berg umgeben von grünen Tälern ohne jegliche Zivilisation soweit das Auge reichte. Eine sehr willkommene Abwechslung für das Landkind, das seit vier Monaten in einer Großstadt lebt. Das Reservat teilten wir lediglich mit Zebras, Giraffen, Impalas, Kudus, ein paar Pythons und einigen anderen Tieren laut des Flyers. Viele davon haben wir bei unserem Pick-Up-Ride und unserer Wanderung in eine Schlucht auch zu sehen bekommen. Neben dem Erkunden der Natur diente das Seminar zum Austausch von Erfahrungen, zur Selbstreflexion und zum Sammeln von Motivation und Inspiration. Darüber hinaus haben wir einen Film zum Thema „Horizonterweiterungen“ gedreht – eine meiner Meinung nach sehr kreative Möglichkeit, Erfahrungen zu reflektieren und interpretieren. Insgesamt hat mir das Seminar sehr gut gefallen. Ich habe viele neue Freunde kennen gelernt und hoffe, ich habe hier in Südafrika oder in der zweiten Hälfte des Jahres in Deutschland die Möglichkeit, sie alle wieder zu sehen. 






Unsere Haustiere

Abendliche Wolkenbildung im Tal
Poolparty mit Aussicht

Unsere Rückreise gestaltete sich allerdings noch etwas ungemütlich. Auf unserer Autofahrt von Pietermaritzburg nach Durban durch Berge und ländliche Gegenden, bei der ich wieder die Vielfältigkeit des Landes festgestellt habe, bekamen wir die Nachricht, dass Flysafair sich dazu entschieden hatte, unseren Flug von 18:50 auf 23:10 zu verschieben. Ja gut. Dann warten wir eben über sechs Stunden am Flughafen, dessen Personal wohl die Höchstleistung der Klimaanlagen testen wollte – es war ultra kalt! Nach typisch südafrikanischem Zeitverständnis saßen wir um zehn nach elf noch nicht einmal im Flugzeug. Am Ende hob unser Flugzeug mit 5 Stunden Verspätung um viertel vor 12 ab und wir landeten um halb 2 in Kapstadt. Da ich nicht mehr nach Seawinds kommen konnte, habe ich bei einer anderen Freiwilligen, die auch auf dem Seminar war, auf der Couch genächtigt. Am nächsten Morgen war ich auch nicht um halb 9 auf der Arbeit, in dem Zustand wäre ich sowieso zu nichts zu gebrauchen gewesen. Als ich aber gegen halb eins dort auftauchte, freuten sich alle, mich wieder zu sehen. Und ich habe mich auch gefreut. Denn zugegebenermaßen habe ich meine Kolleginnen und die Kids schon vermisst. Und die Hunde natürlich. Nicht zu vergessen.




Laendliches Suedafrika


Ein sonniger Gruß nach Deutschland,
Kerstin

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