Mittwoch, 18. Januar 2017

Wochenende 18 - Fish Hoek // Tierische Angelegenheit



Hallo zusammen,


Hiermit nehme ich offiziell meine Wochenendposts wieder auf. So ist es für mich am einfachsten, regelmäßig mein Erlebtes zu teilen. Darüber hinaus habe ich aber noch ganz viele andere Ideen, die ich in diesem Jahr umsetzen möchte. Also seid gespannt!

Am letzten Freitag endete also meine erste Arbeitswoche nach den Ferien. Da ich Freitags immer um drei Uhr nach Hause gehe, habe ich die Möglichkeit genutzt und bin am Nachmittag surfen gegangen. Dazu bin ich nach Muizenberg gefahren, wie immer eigentlich, da das einfach der nächstgelegene Strand ist, der diese Möglichkeit bietet. An dem Tag war leider gerade sehr starke High Tide, sodass es sehr anstrengend war, mit dem Board erst einmal tiefer ins Meer hinein zu gelangen. Außerdem bin ich einmal ganz unglücklich vom Board gesprungen, als das Wasser schon recht flach war, und hart auf den Boden aufgekommen. Habe jetzt einen schönen blauen Fleck als Erinnerung…




Samstag habe ich mal wieder etwas mit meiner Gastoma unternommen. Ich habe sie ja auch recht lange nicht richtig gesehen, als ich frei hatte. Wir sind zusammen mit Eileen, die eigentlich die Hostma meiner Mitfreiwilligen gewesen wäre, nach Fish Hoek gefahren. Fish Hoek ist einer der Fischer- und Badeorte entlang der Küste zum Kap der guten Hoffnung. Er ist bekannt für seinen schönen Sandstrand, aber auch für ein potentiell eher hohes Haiaufkommen. Wir wurden davon aber zum Glück verschont und haben einen schönen Tag am Strand verbracht. Dort und generell an der südlicheren Küste Kapstadts gibt es viele von diesen komischen Meerschnecken – wer mein Verhältnis zu Schnecken kennt kann sich meine Reaktion ja vorstellen. 







Am Sonntag wollten meine Gastoma und ich in die Kirche. Also haben wir uns um viertel nach zehn auf den Weg gemacht, um pünktlich zur 11-Uhr-Messe an der Kirche zu sein. Fast dort angelangt erfuhren wir, dass es an dem Tag nur eine Messe um neun Uhr gab, aber keine um 11. Okay, wenigstens hatten wir einen schönen Sonntagsspaziergang (den hier übrigens niemand freiwillig machen würde). Statt Kirche sind wir ein wenig einkaufen gegangen – ist ja fast dasselbe. Nachmittags war meine Gastoma zu einem 60. Geburtstag einer ihrer Seniorenfreundinnen eingeladen und ich durfte netterweise mitkommen. Neben einer Menge Essen hatten wir auch viel Spaß und ich habe mich mit einigen sehr netten Menschen unterhalten.
 
Ich erzähle immer nur von den menschlichen Freunden, die ich hier in Südafrika gefunden habe, aber es gibt tatsächlich auch ein paar Tiere, die eine recht große Rolle in meinem Alltag spielen und die ich deswegen auch gerne mal erwähnen möchte. 

Der Mautzi-Ersatz:

Unsere Nachbarn haben zwei Kater. Der eine sieht meiner Katze Mautzi sogar sehr ähnlich, aber er ist sehr scheu und lässt sich nicht so häufig blicken. Dieser rote Herr hier dafür umso mehr. Manchmal spaziert er wie selbstverständlich in unser Haus und schaut sich um. Nicht selten empfängt er mich abends, wenn ich von der Arbeit heimkomme. 





Gina:

An einem Tag im November wollten wir uns gerade auf den Weg zu Woolworth machen, als die Hunde ununterbrochen den Mothers Unite Van anbellten. Da sie das normalerweise nicht tun, beschloss ich, nachzusehen. Zunächst konnte ich nichts entdecken, es saß nichts unter dem Van. Als ich aber näher hinsah, konnte ich eine kleine Katze sehen. Sie war in den ganzen Motorkabeln und was auch immer da noch so unter dem Auto hängt, gefangen. Ich vermute mal, sie wollte sich vor den Hunden in Sicherheit bringen. Auf jeden Fall konnte sie aus eigener Kraft nicht mehr hinaus gelangen. Also habe ich die Katze gepackt und irgendwie heraus gezogen. Danach wollte sie praktisch nicht mehr von meinem Arm herunter. Als ich sie dann doch absetzen musste und später am Nachmittag wieder an ihr vorbei gelaufen bin, hat sie mich sehr freudig angemaunzt und wollte gestreichelt werden. Leider ist sie zwei Tage später wieder verschwunden. Die Sache mit den Hunden war ihr wohl doch nicht so geheuer.


  

 

Snowy:

Sie ist einer der drei Wachhunde bei Mothers Unite. Als ich herkam, sah sie sehr ungepflegt aus. Ihr Fell war lang, ganz und gar nicht weiß und total verfilzt. Nach ein paar Monaten wurde sie krank und hat sich ständig übergeben. Wir haben sie dann gewaschen und in ihrem Fell unzählige Zecken gefunden. Auch ihr Flohbefall war recht bedenklich. Wir vermuten, dass sie „Tick Fever“ (Zeckenfieber? Sagt man das auf Deutsch?) hatte. Zum Glück hat meine Chefin sie dann endlich zum Tierarzt gebracht, der ihr geholfen hat. Seitdem steht Snowy unter meiner besonderen Aufsicht und Pflege. Ich habe sie erneut mit Floh- und Zeckenshampoo gewaschen, ihre Haare geschnitten und dabei auch alle verfilzten Stellen entfernt, und ihr alle Zecken gezogen. Sie hatte so um die 10 davon an ihrem Körper, und sie ist nicht der größte Hund! Jetzt habe ich noch eine Spot On Lösung gegen Flöhe und Zecken gekauft, die sie und auch die anderen Hunde am nächsten Montag bekommen, um den Flöhen und Zecken ein Ende zu bereiten.





MU:

MU erging es ähnlich wie Snowy. Ihr Fell war voll von Flöhen, Zecken habe ich allerdings nicht gefunden. Auch dieser Hund musste sich einer gründlichen Wäsche unterziehen und bekommt am Montag die Spot On Lösung verabreicht. Der Welpe auf dem Bild ist übrigens nicht mehr da. Ob er weggelaufen ist oder gestohlen wurde – man weiß es nicht.




Gouco:

Fraglich, ob man den Namen wirklich so schreibt. Der schöne Schäferhund macht ganz schön was her und kann sehr angsteinflößend sein, wenn er auf und ab marschiert und Passanten anbellt. In Wahrheit ist Gouco aber ganz lieb. Er wurde von seinen ehemaligen Besitzern misshandelt und Aunty Carols Neffe hat ihn gerettet. Deswegen war es auch unmöglich, ihn zu waschen, da er sehr ängstlich ist. Ich kann ihn aber mittlerweile bürsten und er kommt, wenn ich ihn zu mir rufe. Anscheinend hat er also Vertrauen zu mir aufgebaut. 




Mir bereitet es großen Spaß, mich um die Hunde bei Mothers Unite zu kümmern. Und ich sehe es auch als notwendig an. Leider ist mir aufgefallen, dass hier noch ein anderes Bild von Tieren existiert. Die Menschen halten sich Hunde als Wachhunde und nehmen die Verantwortung, die dies mit sich zieht, nicht ernst. Die Hunde sind ungepflegt und schwer kontrollierbar. Auch ich wurde schon einmal sehr böse von ein paar Hunden auf meinem Weg zur Arbeit angebellt, da ich in ihren Augen wohl zu schnell gelaufen bin. Umso wichtiger finde ich es, unseren Kids zu zeigen, dass es auch anders geht. Ich habe den Kindergartenkindern zum Beispiel gezeigt, wie ich Snowy wasche. Und am nächsten Tag haben wir zusammen den sauberen Hund bewundert und gestreichelt. Daraufhin hat eines der Mädchen festgestellt: Die ist ja ganz lieb! Darüber hinaus sehe ich es auch als Gesundheitsrisiko an, wenn die Hunde voller Flöhe und Zecken sind. Flöhe sind da  noch das kleinere Übel, da sie größtenteils nur lästig sind, aber Zecken können ja bekanntermaßen ernsthafte Krankheiten übertragen. Die Hunde kommen schon häufig in die Nähe der Kinder und ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, wenn eines der Kids dadurch krank wird. Als Tierliebhaber denke ich natürlich auch an die Hunde und möchte nicht, dass sie unter Flöhen und Zecken leiden. Und die Hunde merken auch, dass ich mich um sie kümmere. Sie begrüßen mich morgens, wenn ich durch das Gate komme und wollen immer gerne von mir gestreichelt werden. Mit Gouco würde ich gerne noch mehr arbeiten, damit er nicht mehr so ängstlich ist.

So, jetzt ist es auch genug mit meinen Tierpflegergeschichten. Einen lieben Gruß in die Heimat,

Kerstin

PS: Ganz vergessen - dieses Foto wollte ich gerne noch teilen. Solche Rauchschwaden sieht man zurzeit hier fast täglich. In Kapstadt hat es seit fast zwei Monaten nicht mehr richtig geregnet, dementsprechend trocken ist die Gegend. Leider gibt es zu viele Menschen, die darauf keine Rücksicht nehmen und Feuer machen oder ihre glimmenden Zigarettenstummel in die Natur entsorgen.

 

Freitag, 13. Januar 2017

Feiertage und Ferien



Hallo ihr Lieben,


So, nach der langen Funkstille meinerseits melde ich mich nun endlich zurück. Der Grund für meine lange Abwesenheit waren die Ferien und die damit verbundenen Feiertage. Diese habe ich mit meiner Gastfamilie und Freunden verbracht und war dann auch noch einen Großteil der Zeit gar nicht zuhause, sodass ich gar nicht die Möglichkeit hatte, meinen Blog fortzuführen. In diesem Post möchte ich darüber berichten, wie ich Weihnachten und Silvester verbracht habe. Außerdem habe ich die Ferien dazu genutzt, Kapstadt ausgiebig zu erkunden, Dabei sich eine Menge Fotomaterial angesammelt, das ich ebenfalls gerne teilen möchte.

Ich wurde das ein oder andere Mal gefragt, ob hier überhaupt Weihnachten gefeiert wird. Ja wird es, wenn auch meiner Meinung nach vielleicht nicht ganz so groß wie in Deutschland. Da die Mehrheit der Südafrikaner Christen sind, haben viele einen religiösen Bezug zum Fest. Es gibt aber auch einige Muslime und andere Glaubensanhänger, die Weihnachten dementsprechend nicht feiern. Der größte Unterschied ist eigentlich, dass hier Weihnachten erst am 25. Dezember gefeiert wird. Das ist natürlich auch von der jeweiligen Familie anhängig, aber bei den meisten ist der sogenannte „Boxing Day“ unser 1. Weihnachtsfeiertag. Am Heiligabend wird gerne in die Kirche zur Christmette gegangen, das ist aber auch von Familie zu Familie unterschiedlich. Der Boxing Day ist der Tag, an dem die Geschenke übergeben und ausgepackt werden. Zum Mittagessen und am Nachmittag wird die Familie besucht. Genau wie in Deutschland kommt man an den Feiertagen nicht aus dem Essen heraus. Den zweiten Weihnachtsfeiertag nennt man auch „Leftover Day“ oder „Family Day“. Viele Familien gehen an diesem Tag traditionell zum Strand. Diese sind dann hoffnungslos überfüllt, genau wie die Straßen. Außerdem werden an diesem Tag die Reste vom ersten Weihnachtsfeiertag gegessen. Besondere Bräuche oder traditionelle Dekorationen habe ich persönlich gar nicht mit bekommen. An manchen Häusern hing die ein oder andere Lichterkette. Diese sind aber meistens grässlich bunt und flackern wie die Beleuchtung in der Disko, was überhaupt nicht meinem Geschmack entspricht. Weihnachtsbäume waren auch eher Fehlanzeige, wenn überhaupt handelte es sich um Plastikbäume, häufig auch in Weiß. Echte Bäume würden bei der Hitze wahrscheinlich auch bei der kleinsten Erschütterung sofort alle Nadeln verlieren. Insgesamt ist Weihnachten hier in meinen Augen eher ein Familienfest als eine Zeit der Besinnung und Gemütlichkeit. Das nehme ich aber wohl auch verstärkt so auf, da die Stimmung durch die andere Jahreszeit in Deutschland einfach anders ist. Silvester wird hier selbstverständlich auch gefeiert, allerdings kann es aus pyrotechnischer Sicht in keinster Weise mit Deutschland mithalten. Der 1. Januar ist auch wieder ein Familientag, der gerne am Strand verbracht wird. Anders als in Deutschland ist der zweite Januar auch noch ein Feiertag. 

Ich habe den 24. Dezember nach einer morgendlichen Surfsession – wann hat man schon einmal die Möglichkeit, an Weihnachten zu surfen?- bei meiner Gastoma verbracht. Wir hatten ein nettes Weihnachtsfrühstück mit Brötchen und allem drum und dran, und wir haben entgegen der südafrikanischen und der deutschen Tradition die Geschenke schon gegen Mittag ausgepackt. Außerdem haben wir meine Chefin Aunty Carol besucht, da sie Geburtstag hatte. Am Abend war ich bei meiner Mentorin in der Christmette. Diese begann um 11 Uhr abends. Viele Kirchen haben davor auch noch ein gemeinsames Weihnachtsliedersingen. Während der Messe habe ich Flöte gespielt. Viele Weihnachtslieder sind ja international, sodass beim Spielen von Tochter Zion und Stille Nacht doch ein wenig Weihnachtsatmosphäre aufgekommen ist (auch wenn der Weihnachtsbaum in der Kirche dazu wie eine blöde Diskokugel geleuchtet hat). Nach der Messe sind die engsten Kirchenfreunde meiner Mentorin mit zu ihr nach Hause gekommen und wir haben auf das Weihnachtsfest angestoßen. Dementsprechend war ich erst recht spät im Bett. Am nächsten Morgen ging es wieder so gegen 11 Uhr zu Ma. Nach einem ersten Christmas Lunch kam Aunty Carol und wir sind zu Woolworth gefahren. Mothers Unite erhält Essensspenden der Supermarktkette an drei Tagen in der Woche. Diese werden auch in den Ferien abgeholt, um sie in der Community zu verteilen. Als das erledigt war, sind wir spontan zu ihrer Schwester Gerry gefahren, wo die ganze Familie zusammen kam. Nach einem zweiten Christmas Lunch und vollgestopft bis oben hin ging es nach einigen Runden Domino zurück zu Ma Pinn, um auch ihre Familie zu treffen und allen ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen. Den zweiten Weihnachtstag habe ich mit meiner Mentorin gebracht. Ihre Familie hat sich bei ihrem Bruder getroffen. Dieser hatte einen Pool, sodass das sommerliche Wetter mit 25 Grad gut auszuhalten war. Natürlich gab es auch wieder eine Menge zu essen. 

Insgesamt habe ich Weihnachten in Südafrika sehr genossen. Es war mein erstes Weihnachten ohne meine Familie, aber trotzdem habe ich mich nicht einsam gefühlt und hatte auch kein Heimweh. Das lag daran, dass man hier wirklich sehr offen aufgenommen wird und man sich willkommen fühlt. Natürlich war das Wetter etwas ungewohnt und ich war nicht wirklich in der Weihnachtsstimmung, in der man in Deutschland ist. Besonders in der Vorweihnachtszeit haben mir manchmal diese besinnlichen und gemütlichen Momente gefehlt, die man bei Kerzenlicht, Tee und Schmuddelwetter draußen verbringt. Stattdessen waren sowohl Arbeitstage als auch Wochenenden eher stressig und mit lauter Terminen versehen. Ich bin dankbar, dass ich so ein schönes Weihnachten hier erleben durfte, aber gleichzeitig freue ich mich auch schon auf die alten Sitten und Traditionen, mit denen ich dieses Jahr das Fest wieder feiern werde. 

An Silvester war Nottuln in Kapstadt vereint: Hannah, mit der ich zusammen zur Schule gegangen bin, hat mich mit ihren Mitfreiwilligen in Kapstadt besucht. Wir waren mit noch mehr Freiwilligen auf dem Signal Hill und haben von dort aus das Feuerwerk über der Victoria and Alfred Waterfront angeschaut. Dies war aber wie bereits erwähnt nicht ganz so spektakulär wie in Deutschland. Es hat gut acht Minuten gedauert, und ansonsten hat man keine privaten Raketen oder Ähnliches gesehen. Danach sind wir alle zusammen vom Signal Hill in Richtung Stadt gelaufen und sind dann per Uber in die Long Street gefahren, um dort noch weiter zu feiern. Allerdings wurde einer Freiwilligen dabei leider das Handy geklaut, was die Feierstimmung ein wenig getrübt hat. Das hat aber nur wieder gezeigt, wie schnell so etwas passieren kann und dass man einfach sehr vorsichtig sein muss, wo man seine Wertsachen verstaut. Trotzdem war der Abend wirklich schön und ich hatte einen wunderbaren Start ins Jahr 2017. Vorsätze habe ich eigentlich kaum. Ich habe mir lediglich vorgenommen, meine Zeit in Südafrika in vollen Zügen zu genießen und ein wenig Afrikaans zu lernen. Maar ek praat ‘n bietjie!

Im Folgenden kommen nun einige der Fotos, die ich während der Ferien aufgenommen habe. Ich versuche, sie möglichst in chronologischer Reihenfolge anzuordnen, kann aber für nichts garantieren!

15. Dezember: Ab in den Waterpark! An diesem Tag fingen meine Ferien an. Mit den Facilitators von Mothers Unite feierten wir das Ende des Jahres und den Beginn der Ferien. Dabei gab es vor allem vieeel Essen. Das auf dem letzten Bild ist Thimna, mit der ich mich sehr gut verstehe. Sie arbeitet nicht direkt bei Mothers Unite, sondern ist die Assistentin meiner ehemaligen Chefin Gerry, die jetzt Ward Councillor ist.

16. Dezember: Happy Birthday Alvero! Der Sohn meiner Gastoma wurde 60 Jahre alt und seine Familie hatte eine Überraschungsfeier für ihn organisiert. Bei 30 Grad, Pool und einer Menge Essen haben wir einen schönen Tag im Stadtteil Milnerton verbracht. Der 16. Dezember ist in Südafrika übrigens ein Feiertag. Er heißt "Day of Reconciliation", also Tag der Versöhnung. An diesem Tag soll an das Ende der Apartheid erinnert werden und dass sich nun alle ethnischen Gruppen versöhnen sollen.


18. Dezember: An diesem Tag habe ich mich endlich wieder mit Laura und Betty getroffen, die ich noch von meinem Vorbereitungsseminar in Deutschland kenne. Zusammen sind wir zum Sea Point gefahren und haben von dort aus einen Spaziergang an der Strandpromenade bis zur Victoria and Alfred Waterfront gemacht. Auf dem Weg steht neben anderen Kunstwerken diese Brille, die sich - wie man sieht - gut für Fotos eignet. Das obligatorische Foto am Tafelbergrahmen an der V&A darf natürlich auch nicht fehlen.


19. Dezember: Ein vertrautes Gesicht! Tamara aus Havixbeck, die einen Freiwilligendienst in 

Namibia macht, war mit ihren Mitfreiwilligen in Kapstadt. Wir haben uns in der Stadt getroffen, waren auf dem Greenmarket Square und anschließend im Bo-Kaap Viertel.

 

20. Dezember: Ein kultureller Tag. Ich war mit meiner Gastoma im District Six Museum. Ich finde es sehr wichtig, dass man sich auch mit der Geschichte des Landes beschäftigt, wenn man dort lebt, da man dadurch viel besser verstehen kann, wieso manche DInge heute so sind wie sie sind. Darüber hinaus hat meine Gastoma früher im District Six gewohnt und musste ebenfalls wie 60 000 andere ihr Haus verlassen. Auf dem Boden des Museums befindet sich ein Plan des ehemaligen Gebietes, und dort steht auch ihr Name (Theresa Pinn).


Weihnachten 2016: Mein erstes Weihnachten am Strand! Außerdem ist mein Freund zwei Tage zuvor aus Deutschland angekommen und wir konnten zusammen die Feiertage genießen.



27. Dezember: Nach ein wenig Entspannung am Traumstand Clifton Beach ging es wieder einmal zum Sea Point und von da aus in den Green Point Park, um erneut zu entspannen - diesmal mit Blick auf das Stadium, das anlässlich der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika erbaut wurde.





28. Dezember: Münsterland-Feeling! Zum ersten Mal bin ich hier in Südafrika Fahrrad gefahren. Es ging immer an der Küste entlang zum Fischerort Kalk Bay, wo wir einfach in der Sonne entspannt haben. Dort wird noch viel Fischerei betrieben. Von dem frischen Fisch werden Seelöwen angezogen, die man dann dort bewundern kann.


29. Dezember: Nottuln in Kapstadt vereint. An diesem Tag sind Hannah und ihre Mitfreiwilligen in Kapstadt eingetroffen und wir haben uns am Abend im berühmten Tigers Milk in der Long Street getroffen.


30. Dezember: Endlich auf dem Tafelberg! Das zweistündige Anstehen hat sich aus unserer Sicht definitiv gelohnt, um mit dem Cable Car auf den Berg zu fahren. Der Tafelberg gehört übrigens neben dem Amazonas und der Komodo-Insel in Indonesien zu den 7 Weltnaturwundern. Der Tag endete mit einem Ausflug nach Hout Bay und dem dort stattfindenden Markt in einer der Hafenhallen.


31. Dezember/1. Januar: Frohes Neues Jahr! Den Ausblick vom Signal Hill lasse ich einfach unkommentiert.


1. Januar 2017: Mit einem Strandtag fängt das Jahr gut an. Camps Bay gehört zu den schönsten Stränden der Welt. An diesem Tag war er aber leider sehr überfüllt und die Wellen waren gigantisch, sodass kaum Leute im Wasser waren.


2. Januar: Nachdem mein Freund am Morgen leider wieder abgereist ist. ging es auf den Kopf des Löwen. Für das Trio aus Tafelberg, Lion's Head und Signal Hill ist Kapstadt bekannt. Der im Reiseführer als "Walk" deklarierte Aufstieg auf den Lion's Head war eher eine bergsteigerische Erfahrung (für die ich definitiv nicht angemessen gekleidet war). Der Berg ist sehr beliebt fürs "Sundownern", also um sich den Sonnenuntergang anzuschauen. Den Anblick haben auch wir genossen, bis wir uns so schnell wie möglich wieder an den abenteuerlichen Abstieg gemacht haben, den wir nicht im Dunkeln begehen wollten. An Taschenlampen hatte nämlich auch keiner gedacht...


3. Januar: Wine-Tasting Nummer 2! Nach meinem ersten Besuch auf der Wine-Farm Simonsig im November ist die Wahl dieses Mal auf das 1692 erbaute Weingut Lanzerac gefallen. Das Essen und natürlich auch der Wein waren hervorragend. Danach ging es noch auf eine schöne Autofahrt durch die Weinberge. Den Abend ließen wir in einer Rooftopbar ausklingen.


4. Januar: Nach einem Abstecher in die Kirstenbosch Botanical Gardens ging es wieder nach Kalk Bay, um den Seelöwen noch einmal Hallo zu sagen. Weiter zu den Pinguinen am Boulders Beach in Simonstown, danach über den Chapmans Peak Drive, eine der bekanntesten Straßen der Welt zurück ins Zentrum, um noch einmal den Sonnenuntergang vom Lions Head anzuschauen.


 5. Januar: An diesem Tag haben Hannah und ihre Mitfreiwilligen die Stadt leider wieder verlassen. Ich habe noch einen Spaziergang durch den Company's Garden gemacht - wo übrigens der älteste Birnbaum Südafrikas steht - und war im isiko Naturkundemuseum dort. Danach bin ich zu meiner Mentorin gefahren.



9. Januar: Back to work!


Letzten Montag ging der Arbeitsalltag für mich wieder los. Ich muss sagen, ich habe die Kids wirklich vermisst und auch über das Wiedersehen mit meinen Kolleginnen habe ich mich sehr gefreut. Die erste Arbeitswoche ist schon wieder rasend schnell vergangen. In eineinhalb Wochen fliege ich zuerst nach Durban und fahre dann mit anderen Freiwilligen weiter ins Cumberland Reserve, das in der Nähe von Pietermaritzburg liegt. Dort findet mein 5-tägiges Zwischenseminar statt. Ich bin schon gespannt auf die anderen Freiwilligen und auf das Programm. Außerdem bin ich seit Mittwoch, dem 11. Januar, schon seit 4 Monaten hier. 4 Monate!!! Das ist schon ein Drittel meines Aufenthaltes. Die Zeit ist so rasend schnell vergangen. Und auch die kommenden Monate werden wie im Flug vergehen. Eigentlich bin ich schon wieder so gut wie zuhause... Wie bereits gesagt, mein Vorsatz ist, diese Zeit in vollen Zügen zu genießen, zu reisen, zu entdecken, Menschen kennen zu lernen und durch meine Arbeit etwas zu bewegen. Ich kann vielleicht nicht die großen Probleme des Landes lösen, aber solange ich das Leben eines Kindes beeinflusst habe, bin ich zufrieden.

Zu guter Letzt noch ein (verspätetes) frohes neues Jahr an alle und ein Dankeschön für all die Unterstützung, lieben Worte und Nachrichten, die ich im letzten Jahr bekommen habe.

Kerstin