Dienstag, 13. September 2016

Angekommen !

Hallo aus Südafrika - endlich !

Ich bin jetzt seit Sonntag hier in Kapstadt und mir geht es sehr gut hier. Ich bin noch total überwältigt von den ganzen neuen Eindrücken und den vielen Unterschieden zu meinem Leben vor Südafrika. Aber ich fange von vorne an:

Zu allererst möchte ich mich noch einmal bei meinen lieben Freunden bedanken, die am Donnerstag vor meiner Abreise bei mir waren und mir die schönste Abschiedsfeier und den schönsten 18. Geburtstag bereitet haben, den ich mir vorstellen kann. Ich bin froh, dass ich euch alle habe (auch wenn ihr ein paar tausend Kilometer weg seid). Um es mit den Worten meines Vaters zu sagen : ich habe echt tolle Freunde !

Am Samstag haben mich dann meine Eltern nach Frankfurt zum Flughafen gebracht und um 8 Uhr abends startete mein Flieger nach Istanbul. Dort sollte ich eigentlich um 12 Uhr türkischer Zeit ankommen und mein nächster Flug von Istanbul nach Kapstadt ging um 1:15 nachts. Leider hatte mein erster Flieger dann aber Verspätung, sodass ich erst um zwanzig vor 1 in Istanbul war, das Boarding hatte seit zwanzig Minuten begonnen. Dazu kam, dass die Frau am Checkin-Schalter in Frankfurt nicht wusste, an welchem Gate ich in Istanbul zu meinem Flugzeug kommen würde. Also folgte auf all dies um viertel vor eins ein abenteuerlicher Sprint von Kerstin Bolt samt dicker Winterjacke, Laptop und Kuscheltier durch den istanbuler Flughafen, der dazu noch voll von Menschen war, damit sie beim last call noch ihren Flieger bekam, der sie zum Abenteuer Südafrika brachte. So ist zum Glück alles gut gegangen. Naja, nicht ganz. Am nächsten Tag um viertel vor zwei landete ich in Kapstadt. Als ich dann nach der knapp 18-stündigen Reise endlich mein Gepäck entgegen nehmen wollte, musste ich leider feststellen, dass dieses in Istanbul wohl nicht mit mir zum Flieger gesprintet ist, sondern gerne noch ein bisschen am Bosporus verweilen wollte. So stand ich hier in Kapstadt voller Abenteuerlust und Motivation , aber leider ohne Anziehsachen und Omis Zartbitterschokolade für schlechte Zeiten. Meine Mentorin, Rosy, hat mich dann vom Flughafen abgeholt und ich bin nicht wie ursprünglich geplant direkt zu meiner Gastoma gefahren , sondern habe eine Nacht bei Rosy in Strandfontein übernachtet. Dort habe ich mich aber sehr wohl gefühlt obwohl alles neu war, und ich habe direkt viele Leute kennen gelernt, die sich für Kolping hier in Kapstadt engagieren. 

Am Montag konnte ich also ausschlafen und bin noch nicht in mein Projekt gegangen. Dann habe ich in Ruhe mit Rosy gefrühstückt und wir sind zusammen mit ihrem Mann Glynn in eine Mall gefahren, da sie Einkäufe machen wollte. Dort habe ich mir dann auch direkt eine südafrikanische SIM gekauft, die mir noch viele Sorgen bereitet hat... Aber dazu später mehr. Dann haben wir beim Flughafen angerufen - und Gott sei dank war mein Gepäck schon mit dem nächsten Flieger nachgeschickt worden und ich konnte es dann am Flughafen abholen. Also musste ich doch nicht eine Woche lang das gleiche Tshirt anziehen. Gegen 6 Uhr bin ich dann zu meiner Gastoma Ma Pinn gebracht worden - und sie ist wirklich sehr nett und kümmert sich um mich. Ich wohne hier ganz nah an meinem Projekt, ich kann es vom Fenster aus sehen und brauche echt nur 2 Minuten, um hinzulaufen. So, jetzt zurück zu meiner SIM - Karte. In freudiger Erwartung schaute ich dann abends auf mein Handy und wartete auf Nachrichten aber konnte einfach keine empfangen. Es wurde zwar oben angezeigt, dass ich Internet habe, aber ich konnte aus was für Gründen auch immer nicht darauf zugreifen. Das hat mich dann schon ziemlich fertig gemacht, da ich doch gerne meine Eltern erreichen wollte, und über die deutsche SIM ist das Internet auf Dauer wirklich zu teuer. An dem Abend endete es dann doch damit, dass ich die deutsche SIM wieder einlegte um irgendwie meine Eltern zu kontaktieren. Danach ging es mir aber auch wieder besser und ich konnte nach dem langen Tag wirklich gut schlafen, auch wenn alles neu und anders war:

Heute, am Dienstag, war ich dann das erste Mal bei Mothers Unite. Darüber werde ich jetzt nicht ausführlich berichten, dazu möchte ich lieber einen separaten längeren blogpost machen, wenn ich schon eine Zeit da war. Mein erster Eindruck ist aber sehr positiv, die Mothers sind alle sehr nett und haben mich herzlich aufgenommen. Auch die Kinder sind sehr lieb, aber ich habe noch nicht alle getroffen , da heute nur für die langsameren Lerner classes waren. Morgen kommen aber alle Kinder, und ich freue mich schon sehr darauf. Außerdem habe ich mit meinem sehr ausgeprägten technischen Fähigkeiten (haha) meine SIM-Karte davon überzeugt, mich endlich mit dem Internet und somit mit allen Menschen in Deutschland zu verbinden. Da ist mir wirklich ein Stein vom Herzen gefallen ! Natürlich sollte man nicht so abhängig vom Internet sein, aber wenn man so weit von zuhause weg ist, ist man doch froh, wenn man zumindest so in Kontakt bleiben kann.

Insgesamt geht es mir also sehr gut hier und ich fühle mich auch relativ wohl, obwohl es natürlich immer dauert, bis man sich wirklich an alles gewöhnt hat. Ich vermisse meine Familie und Freunde und denke sehr oft an sie. Durch mein endlich funktionierendes Internet hat sich meine Gefühlslage aber auch definitiv gebessert. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich ein bisschen alleine fühle, da meine Mitfreiwillige Aline ihr Visum leider nicht mehr rechtzeitig bekommen hat und ich somit jetzt die einzige Deutsche im Projekt und im Viertel bin. Ich hoffe, dass sie schnell noch ihr Visum bekommt und wir dann zusammen auf Entdeckungstour hier im schönen Südafrika gehen können.

Ich melde mich bald wieder und lasse euch alles wissen, was ich hier so erlebe.
Grüße aus Südafrika (ach, klingt das schön),
Kerstin 

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